Die Namensgeberin unserer Schule
Nachricht 10.04.2015:
Anlässlich des 70. Todestages von Käthe Kollwitz am 22. April 2015 sind die Schülerinnen und Schüler der Regionalen Schule Rehna Käthe Kollwitz nach den Osterferien mit zwei Projekttagen in den Schulfrühling gestartet. Die Namensgeberin der Schule stand im Mittelpunkt von künstlerischen Projektarbeiten, deren Ergebnisse aus Holz, Karton und auf Papier fortan das Schulgebäude zieren. Die beeindruckenden Ergebnisse findet ihr hier…
Familie
Käthe Kollwitz wird am 8. Juli 1867 als fünftes Kind des Baumeisters Carl Schmidt und der Katharina Schmidt in Königsberg geboren.Mit 23 Jahren heiratet sie am 13. Juni 1891 ihren Jugendfreund Karl Kollwitz. Sie siedeln zum Norden Berlins über, wo sich Dr. Kollwitz als Kassenarzt niederlässt. Ihr erster gemeinsamer Sohn Hans wird ein Jahr später am 14. Mai geboren. Ihr zweiter Sohn Peter kommt am 6. Februar 1896 zur Welt. Zwei Jahre später am 29. März 1898 stirbt ihr Vater. Am 22. Oktober 1914 fällt ihr zweiter Sohn Peter in Flandern bei Dixmuiden. 1919 wird Käthes Ehemann Karl Stadtverordneter der SPD. Ihre Mutter stirbt am 16. Februar 1925. Im Oktober 1932 stirbt auch ihr Bruder Konrad. 8 Jahre später am 19. Juni stirbt ihr Ehemann. Auch ihr Enkel Peter fällt bald darauf in Russland am 22. September 1942. Am 22. April 1945 stirbt Käthe Kollwitz. Die Urne mit der Asche wird nach Berlin überführt und auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde im September beigesetzt.
Werdegang
1881 bekommt Käthe Zeichenunterricht in Königsberg. Sie absolviert ihr Studium von 1885-86 in Berlin an der Künstlerinnen Schule bei Stauffer-Bern.Ein Jahr später bildet sie sich in Königsberg weiter. 1888-89 setzt sie ihr Malstudium bei Ludwig Herterich in München fort. Später im Jahr 1893 wohnt sie der Uraufführung von Gerhart Hauptmanns „die Weber“ bei. Käthe tritt 1899 in die berliner Secession ein. An der berliner Künsterschule nimmt sie von 1898-1903 Unterricht. 1904 malt sie einen Studienaufenthalt in Paris. Im Januar 1919 wird Käthe als erste Frau in die preussische Akademie der Künste aufgenommen und erhält den Professor-Titel. Käthe Kollwitz hat 1927 Ausstellungen in Moskau und Kasan. Ein Jahr später wird sie Vorsteherin eines Meisterateliers für Graphik an der Akademie der Künste in Berlin. 1932 hat sie erneut eine grosse Ausstellung in Moskau und Leningrad. Am 15. Februar 1933 tritt sie aus der preussischen Akademie der Künste aus. 1936 hat sie ein inoffizielles Ausstellungverbot. Sie evakuiert aus Berlin im Jahr 1943 nach Nordhausen zur Bildhauerin Margareta Böning. Das Kollwitzhaus geht bei einem Bombenangriff in Flammen auf (dabei werden Drucke und Platten von Käthe vernichtet). 1944 siedelt sie auf den „Rüdenhof“ in Moritzburg bei Dresden durch Vermittlung des Prizen Ernst Heinrich von Sachsen.
Werke
Käthe Kollwitz arbeitet 1893-1897 an „Ein Weberaufstand“. Von 1903-1908 arbeitet sie an dem Zyklus Bauernkrieg. Im Jahr 1906 macht sie ein Plakat zur Deutschen Heimarbeit-Arbeit erscheint der Bauernkrieg als Vereinsgabeder „Verbindung für historische Kunst“. Am 18. September beginnt sie mit ihrem Tagebuch. Von 1907 bis 1909 zeichnet sie für den „Simplicissimus“, und ein Jahr später macht sie ihre Kunstwart-Mappe mit 15 Radierungenund leitet damit den Avenarius ein. Am 28. Oktober 1914 erscheint in Paul Cassirers „Kriegszeit“ Kunstflugblätter Nr.10, die Kollwitz – Lithographie „Das Bangen“. Im Jahre 1918 erscheint in „Vorwärts“ an Richard Dehmelf, die Entgegnung von Käthe (Es ist genug gestorben!). Auf Wunsch der Familie zeichnet Käthe ein Jahr später den ermordeten Karl Liebknecht und macht auch ein Gedenkblatt für ihn. 1920 macht sie Flugblätter gegen den Wucher, 1921 „Helft Russland“und 1922-1923 arbeitet sie an der Holzschnittfolge „Krieg“. Ein Jahr später vollendet sie ihre Mappe „Abschied und Tod“ mit 8 Zeichnungen,Brot Für die Mappe „Hunger“ und das Plakat „Nie wieder Krieg“. 1925 entsteht der Zyklus „Proletariat“. Im Jahr 1929 zeichnet sie das Plakat für den Zille-Film „Mutter Krausens Fahrt ins Glück“und zwei Jahre später beendet sie „Vater und Mutter“, das Gedenkmal für den Sohn Peter und das Blatt „Demonstration“ (Beilage der „AIZ“). Im Jahre 1932 wird das Denkmal die „Die Eltern“ in Flandern aufgestellt und von 1934-37 erscheinen einzeln die 8 Lithographien der Folge „Tod“. Käthe Kollwitz arbeitet 1935 am eigenen Grabrelief und 1938 macht sie die Plastiken „Mutter mit totem Sohn“ und „Turm der Mütter“. Als letztes macht sie für ihren Enkel Peter den testamentarischen Steindruck „Saatfrüchte sollen nicht vermahlen werden“.
Die Bilder, Plastiken, Plakate und Zeichnungen von Käthe Kollwitz haben vor allem die Lebensverhältnisse der verarmten Großstadtarbeiterschaft sowie das Elend des Krieges zum Thema. Als engagierte Künstlerin kämpfte sie auch gegen den Nationalsozialismus.
Es gilt dem Menschen nur das eine Gesetz, dass er von Grund aus wollen soll. Er soll sein Lebensgesetz erforschen, seinen tiefsten Willen, seine Willensnotwendigkeit und der allein leben. Tut er das, so tut er und lebt er das Gute.
Käthe Kollwitz, Dezember 1915